Extreme Anforderungen
Die Rotorblätter eingerechnet, misst das höchste Holz-Windrad der Welt 150 m.
Bei Windkraftanlagen erweist sich Holz als stabiler als Stahl.
Die Holz-Windräder sind mit Modulen gefertigt, die aus Furnierschichtholz bestehen.
Auf 150 m über der Erde streift der Wind durch die Rotorblätter. Der vollständig aus Holz bestehende Turm des Windrads in Schweden ist 105 m hoch, weitere 45 Meter kommen durch die Rotorblätter hinzu. Seine Leistung von 2 Megawatt ist vergleichbar mit Stahlwindrädern gleicher Grösse, was es zu einer vielversprechenden Alternative macht.
Warum Holz?
Bei Windkraftanlagen erweist sich Holz als stabiler als Stahl. Dies, weil Stahltürme mit zunehmender Höhe immer dicker werden müssen, um das Gewicht zu tragen. Im Gegensatz dazu ist Holz leichter und bietet dennoch eine höhere Stabilität pro Gewichtseinheit. Auch punkto Umweltverträglichkeit bieten Holzwindräder Vorteile. Bei gleicher Höhe und Traglast können sie bis zu 90% weniger Emissionen erzeugen als ihre stählernen Pendants.
Parallel verleimte Schichten
Die Holz-Windräder sind mit Modulen gefertigt, die aus Furnierschichtholz bestehen. Um eine hohe Stabilität und Festigkeit zu gewährleisten, werden die Schichten parallel verleimt. Im Vergleich zu Massivholz ist Furnierschichtholz weniger anfällig für Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen. Die Module sind 16 - 24 m lang und werden vor Ort zu Zylindern zusammengesetzt. Ein Windrad kann aus bis zu sieben solcher Abschnitte bestehen.
Kostenvorteile
Beim Holzturm liegen die Materialkosten etwa einen Drittel tiefer als die für einen Stahlturm. Gemäss der Herstellerfirma Modvion könnte Stromerzeugung durch Holzwindräder um 6% günstiger sein als bei herkömmlichen Windrädern. Die Produktion der Holzvariante ist aber bisher nicht so automatisiert wie die von Stahlwindrädern, was die Fertigungskosten erhöht. Dennoch gibt es Potenzial für langfristige Kostensenkungen. (hw)