Schichtarbeit
Sieht aus wie geflochten, besteht aber aus Multiplexplatten: Die Sauna von innen.
Eine Zwangslüftung verhindert, dass sich die heisse Luft nicht im Deckenbereich staut.
Von oben einfallendes Tageslicht erzeugt eine spezielle Raumatmosphäre.
Die Konstruktion besteht aus 150 aufeinandergestapelten Schichten.
Die Form dieser ungewöhnlichen Sauna ist einer Muschel nachempfunden. Nach dem höhlenartigen Eingang gelangen Besucher durch eine spiralförmige Struktur ins Zentrum, wo von oben Licht einfällt. Der Bau besteht aus zahlreichen, aufeinandergeschichteten Multiplex-Teilen. Weil diese rechtwinklig ausgefräst sind, zeichnen sich die einzelnen Schichten durch kleine Versätze ab, die ganze Konstruktion bildet aber doch eine Einheit.
Warme Luft geleitet
Für eine Sauna ist die spezielle Raumform eigentlich schlecht geeignet, insbesondere wegen der grossen Höhe. Im Normalfall würde sich die warme Luft dort oben ansammeln. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, baute man eine Zwangsbelüftung ein, deren Einlass oben und der Auslass unten liegt. Aufgrund eines 3D-CAD-Modells liess sich die Wärmeströmung im Vorfeld berechnen und simulieren.
Blindflug bis zur Bauvollendung
Unmöglich war es jedoch, das vom Architekten angestrebte Raumgefühl samt dem von oben einfallenden Licht vor dem Bauentscheid zu testen. Mit vernünftigem Aufwand eine vergleichbare Form mit ähnlicher Oberfläche zu bauen, erwies sich als Illusion. Umso mehr waren bei der Eröffnung alle Beteiligten vom Resultat angetan: Die Optik der aufwändigen Konstruktion verändert sich je nach Blickwinkel.
150 Plattenschichten
Der ausführende holzverarbeitende Betrieb konnte die freie Form des Entwurfs in CAD-Daten umwandeln und daraus die 150 Holzschichten ableiten. Jede dieser Schichten besteht auch wieder aus zahlreichen Einzelstücken, insgesamt sind es über 5000. Sie galt es bei der Produktion so genau zu bezeichnen, dass auf der Baustelle jedes Teil an den richtigen Ort zu liegen kam.
Das SAZAE genannte Saunaprojekt ist Teil eines Glamping-Resorts. Es steht auf der japanischen Insel Naoshima und wurde vom Architekturbüro KKAA entworfen. (hw)
