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Fach-Info

Angriff auf alles

Unbekannte verübten eine Cyber-Attacke auf den deutschen Lack- und Farbenhersteller Remmers. Das Unternehmen beliefert zahlreiche Schweizer Fensterbauer und Schreinereien. Grosse Teile der Produktion, der Logistik und auch weitere Bereiche wurden lahmgelegt. Die dramatische Lage zeigte sich, als die Mitarbeitenden ihre Computer starteten und statt der üblichen Programme nur Hieroglyphen auf den Bildschirmen erschienen.

 

Unternehmenssprecher Christian Behrens hat den Cyber-Angriff und die Folgen bestätigt. Mittlerweile seien Teilbereiche wieder hochgefahren worden. Auch die Polizei ermittelt. Nähere Auskünfte zu den möglichen Tätern und deren Motiven wollte das Unternehmen nicht geben, um die Ermittlungen nicht zu stören. Remmers beschäftigt rund 1500 Mitarbeitende, die meisten am betroffenen Hauptsitz im niedersächsischen Löningen.

 

Ob es sich bei dem Angriff um einen Erpressungsversuch handelt, will das Unternehmen weder bestätigen noch dementieren. In der Regel wird bei derartigen Attacken ein Teil der Firmendaten verschlüsselt, so dass sie nicht mehr genutzt werden können. Erst gegen das Zahlen von Lösegeld wird der Schlüssel zum Beseitigen herausgegeben.

Kein Einzelfall

Dieses aktuelle Beispiel ist in der Branche kein Einzelfall. Von Ähnlichem betroffen war mit Metabo auch schon ein Hersteller von Elektrowerkzeugen. Beim Konkurs von Swisswindows spielte eine Cyber-Attacke ebenfalls eine Rolle. Und es gibt Schweizer Schreinereien, deren elektronische Systeme durch Angriffe lahmgelegt wurden. 

Viele Fälle werden aber nicht offiziell publik gemacht. Denn wer gibt schon gerne zu, dass seine IT nicht sicher ist? (hw)