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Hingucker

Verdreht gesägt

Bis vier Meter lang können sie sein, die schraubenförmigen Balken. Eine spezielle Zusatzausrüstung am mobilen Sägewerk erlaubt es, sie während dem Schneiden gleichzeitig zu drehen. Eingesetzt werden sie vor allem als vertikale dekorative Elemente, beispielsweise in Eingangsbereichen oder an Carports.

 

 

Die Säge ist ähnlich wie eine grosse Drechselbank ausgestattet, mit Gegenklemme und einem Winkelgetriebe. Dieses ist über einen Zahnkranz und eine Kette mit dem Vorschub des Sägekopfes verbunden, der das Holz dann langsam drehen lässt. Mit unterschiedlichen Ritzeln kann man je nach Holzart und Stärke verschiedene Drehverhältnisse einstellen.

 

Damit die Balken gleichmässig ausfallen, muss nach jedem Schnitt der Stamm wieder sauber ausgerichtet werden. Es ist sogar möglich, zuerst gerade, dann gedreht und zuletzt wieder gerade zu sägen. Dies ist ein Vorteil, weil die Zimmerleute in ihren Konstruktionen meist an beiden Enden die gleiche Holzrichtung brauchen.

 

Das hier gezeigte Verfahren hat der Deutsche Jens Söll selber entwickelt. Auf die Idee kam er eher zufällig: Ein auf seinem mobilen Sägewerk – Wood-Mizer, Modell LT 20 – nicht richtig festgeklemmter Stamm begann sich beim Schneiden zu drehen. Diese verunglückte Aktion brachte ihn dazu, seine spezielle Vorrichtung zu bauen. Inzwischen verkauft er sie inklusive Einführungskurs. (hw)