Ins schwarze Loch

Dieses ungewöhnliche Tischchen besteht aus weit über tausend Nussbaumklötzchen. Seine fliessende Form geht aus der Fläche in einen Bogen über und vor allem in den auffälligen doppelten Trichter. Der verbindet die beiden Ebenen und verleiht ihnen Stabilität. Beim Grossteil der Klötzchen handelt es sich um Würfel, die beim Bogen konisch werden. Im Bereich des Trichters nehmen sie jedoch eine sehr komplexe Form an.
Für Holzprofis ist schnell klar, dass man ein solches Gebilde nicht aus einzelnen Klötzchen zusammenleimt. Vor allem, weil helles Ahornfurnier zwischen allen Teilen für ein elegantes Linienraster sorgt. Grundsätzlich werden Streifen verklebt, aufgetrennt und in der anderen Richtung wieder verleimt. Dabei ist jedoch höchste Präzision gefragt, weil die hellen Streifen jede Abweichung deutlich hervorheben.
Knackpunkt beim Herstellen des Möbels ist der doppelte Trichter. Er wird aus einem entsprechend verleimten Klotz grob ausgesägt und dann gedreht. Diese Drechslerarbeit ist auch deshalb sehr anspruchsvoll, weil sich das Werkstück wegen den beidseitigen Öffnungen nur schwer einspannen lässt.
Entworfen und ausgeführt wurde das Möbel von Olivier Gomis. Er nennt es «Wormhole Coffee Table». Wormholes (in Deutsch Wurmlöcher) kommen in Science Fictions vor und dienen dort als mysteriöse Abkürzungen durch Raum und Zeit. Der junge Schreiner und Drechsler Olivier Gomis stammt aus Avignon in Frankreich. Er verkauft seine Produkte über einen Webshop.