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Fach-Info

Jeder Fall ist anders

In den letzten Wochen mussten mehrere Schreinereien den Betrieb einstellen. Darunter etablierte Unternehmen wie die KLS Müller AG, Wallisellen, die Pfister Ladenbau AG, Worb, die Ulmi Form & Holz GmbH, Seengen und die Irniger Innenausbau AG, Niederrohrdorf. Bisher waren in der Branche Diskussionen über Fachkräftemangel deutlich öfter zu hören als Klagen über fehlende Aufträge. Hat sich die Wirtschaftslage nun verschlechtert? 

Ausbildungsplätze gehen verloren

«Ich sehe kein grundsätzliches Problem in der Schreinerbranche», erklärt Daniel Furrer, Direktor des Schreinermeisterverbandes VSSM. Er bedauere jeden Konkurs, auch weil dadurch Ausbildungsplätze verloren gingen. Aber: «Es gibt nicht den einen Grund, der diese Konkurse verursacht hat. Jeder Fall ist anders.» Er kenne die Details der jüngst betroffenen Unternehmen nicht, aber seine Erfahrung zeige, dass die Probleme meist nicht plötzlich auftauchen, sondern schon länger vorhanden seien.

Grösser und leistungsfähiger

Aus den Statistiken des VSSM ist ersichtlich, dass die Anzahl Schreinereien abnimmt, während die Beschäftigten stabil bleiben. Die Unternehmen werden also tendenziell grösser und haben ihre Kapazitäten deutlich erhöht. Am anspruchsvollsten schätzt Daniel Furrer die Ausgangslage für mittelgrosse Betriebe ein mit etwa 10 bis 15 Mitarbeitenden. Dort stehe der Umsatz oft in einem ungünstigen Verhältnis zu den erforderlichen Investitionen. 

Zahlen zeigen eine positive Entwicklung

Dass sich die Wirtschaftslage zuletzt nicht verschlechtert hat, zeigen die aktuellen Zahlen von Dun & Bradstreet. In der Branche «Holz- und Möbelindustrie» gingen im ersten Quartal 2025 die Konkurse gegenüber dem Vorjahr um 21% zurück und die Neugründungen nahmen um 29% zu. Auch für die Zukunft sieht es nicht schlecht aus: In den ersten drei Monaten 2025 hat gemäss dem Schweizerischen Baumeisterverband der Wohnungsbau gegenüber dem Vorjahr um 2,4% zugelegt.