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Fach-Info

Alte gehen, weniger Junge kommen

Bild: fotolia/kamasigns 

Die Stimmung am Schweizer Arbeitsmarkt hat sich auf hohem Niveau leicht eingetrübt. Dies zeigt eine Umfrage des Personaldienstleisters Manpower. Die Resultate zeigen, dass die Lage nach wie vor sehr gut ist - allerdings nicht mehr ganz so gut wie im Vorquartal. So ist der sogenannte Nettobschäftigungsausblick – die Differenz von «Wir wollen einstellen» zu «Wir wollen entlassen» - gegenüber der letzten Umfrage gesunken.

Demografischer Wandel

Ein Ende des Fachkräftemangels ist aber weiterhin nicht in Sicht. Rund drei Viertel der Firmen haben laut der Umfrage nach wie vor Mühe, Personal zu finden. Jan Jacob, Chef von Manpower Group Schweiz, erwartet selbst dann keinen Einbruch am Arbeitsmarkt, wenn es zu einer stärkeren konjunkturellen Eintrübung komme. Der Grund liege im demografischen Wandel: Noch über Jahre werden mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt aus- als eintreten.

Bremsklotz für die Unternehmen

Selbst ohne weiteren Jobzuwachs dürften bis im Jahr 2040 dem Arbeitsmarkt kumuliert 431'000 Personen fehlen, was rund 8% der erwerbstätigen Bevölkerung entspricht. Arbeitgeberpräsident Valentin Vogt nannte kürzlich die aktuell rund 130'000 offenen Stellen den «grössten Bremsklotz für die Schweizer Wirtschaft». Die Zuwanderung über die Personenfreizügigkeit entschärfe diese Situation, reiche aber nicht aus.

Vorhandenes Potenzial besser nutzen

Deshalb wollen der Arbeitgeberverband und Economiesuisse das inländische Arbeitskräftepotenzial besser nutzen. Geschehen soll dies durch verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie mit Anreizen für ältere Personen, länger im Arbeitsmarkt zu bleiben. Zudem müsse der Fokus auch auf eine Erhöhung der Produktivität gelegt werden.

Wie gelingen Effizienzsteigerungen?

Ansätze zur Produktivitätssteigerung trotz Fachkräftemangel sind die Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Gemäss Jan Jacob von Manpower lassen sich so aber nicht alle Probleme lösen. Chat GPT und Co. führten zwar zu Effizienzsteigerungen, könnten aber kritisches Denken und Kreativität nicht ersetzen. (hw)