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Fach-Info

Gibt es genug Schweizer Holz?

Jährlich werden im Schweizer Wald rund 5 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, der Inlandverbrauch liegt jedoch bei 11 Millionen. Die Differenz müsste aber nicht so gross sein, sie liesse sich halbieren. Gemäss Fachleuten könnte man bis zu 8 Millionen Kubikmeter ernten, ohne die Vorgaben einer nachhaltigen Waldwirtschaft zu verletzen.

Wirtschaftliche Gründe

Bisher wurde das Potenzial des Schweizer Waldes vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausgeschöpft. Zu tiefe Holzpreise rechtfertigten die aufwändige Nutzung nicht, insbesondere in den nur schwer zugänglichen Berggebieten. Weil sich aufgrund der hohen Nachfrage in letzter Zeit die Ertragsmöglichkeiten verbesserten, besteht die Hoffnung, dass in Zukunft mehr geerntet wird.

Rohholz wird exportiert

Was Vielen nicht bewusst ist: Die Schweiz exportiert etwa 0,5 Millionen Kubikmeter Rohholz pro Jahr, was etwa 10% der gesamten Holzernte entspricht. Importiert werden hingegen nur etwa 0,1 Millionen. Beim verarbeiteten Holz verhält es sich aber genau umgekehrt, da liegt der Importanteil viel höher als der Export. Im Holzbau stammen etwa 70% der Holzbauteile aus dem Ausland.

Starke Holzindustrie in Nachbarländern

In der teuren Schweiz ist es nicht einfach, Holz industriell zu verarbeiten. Löhne und Grundstückpreise sind hoch, dazu kommt der Währungsnachteil. Andererseits gibt es in Deutschland und Österreich zahlreiche schlagkräftige Holzindustriebetriebe. Sie exportieren qualitativ gute Produkte zu vergleichsweise tiefen Preisen in unser Land.

Mehr als die Hälfte Energie- und Industrieholz

Was man als holzverarbeitender Betrieb nicht vergessen darf: Weniger als die Hälfte der Schweizer Holzernte gelangt als Stammholz in die Sägewerke und wird dort zu Produkten für das Bauwesen, den Möbel- und Innenausbau oder Verpackungen verarbeitet. Der Anteil des Energieholzes ist mit 40% sehr hoch und 12% macht das Industrieholz aus. Es wird für die Platten- und Papierproduktion genutzt. (hw)