Eintreiben
Die meisten gestemmten Verbindungen halten vor allem dank dem verwendeten Klebstoff. Er verhindert, dass der eingeschobene Zapfen herausrutscht. Deutlich stabiler sind formschlüssige Varianten, bei denen zum Beispiel das Zapfenloch nach unten weiter wird. Doch wie soll man einen konischen Zapfen da einführen? Eine besonders schlaue Lösung wird schon seit Jahrhunderten angewendet, geriet aber in Vergessenheit.
Bei der Verbindung soll die Zapfenbreite der sichtbaren Lochbreite entsprechen. Dann werden beidseitig am Zapfen Schnitte ausgeführt. In diese steckt man schlanke Keile. Ihre Schräge soll ungefähr der seitlichen Verbreiterung des Zapfenloches entsprechen. Das im Video von Paul Sellers gezeigte Beispiel ist aus Eiche hergestellt. Man kann das gleiche Prinzip aber auch bei Nadelholz anwenden.
Beim Zusammenstecken der Verbindung stehen die Keile sehr schnell im Lochgrund an. Je weiter man den Zapfen hineintreibt, desto mehr wird er durch die Keile gespreizt. Dadurch erhält er seine Form, die ihm auch mechanische Festigkeit verleiht. Grundsätzlich hält die Verbindung auch ohne Klebstoff einwandfrei.
So einfach und genial die Verbindung auch ist, es gilt bei ihr zwei Eigenheiten zu berücksichtigen: Einmal zusammengesteckt, lässt sie sich nicht mehr lösen. Aus dem gleichen Grund kann man sie auch nicht ausprobieren, ob zum Beispiel die Keile die richtigen Abmesssungen aufweisen.