Für einen weltberühmten Bau
Bei der Wiedereröffnung der Kathedrale Notre-Dame in Paris am 7. Dezember darf auch ein Schweizer Holzunternehmen stolz auf die geleistete Arbeit zurückschauen. Die Corbat-Gruppe aus Vendlincourt JU ist das einzige ausländische Sägewerk, das am Wiederaufbau der von einem Brand betroffenen Kathedrale beteiligt war. Genau wie die 40 beteiligten französischen Sägereien arbeitete das Werk aus dem Jura kostenlos.
Früh zur Stelle
Doch wie kommt man zu so einem Auftrag? Nach dem Brand reichte Gauthier Corbat, stellvertretender Direktor der Groupe Corbat, bei der zuständigen Stelle einen Antrag ein. «Ich habe gespürt, dass es um eine grosse Chance geht. Dieser Auftrag hatte sicher eine Marketingdimension. Und ich wollte, dass die Schweizer Holzindustrie vertreten ist», erklärte der studierte Kunsthistoriker im Westschweizer Fernsehen.
Holz aus ganz Frankreich
Das verwendete Eichenholz stammt allerdings aus französischen Wäldern. Nach längeren Diskussionen wurde nämlich entschieden, für den Wiederaufbau der berühmten Dachkonstruktion Eichen aus allen Regionen Frankreichs zu verwenden. Sämtliche der über 20 m langen Stämme wurden von den Waldbesitzern gespendet. Das entspricht dem einzigartigen Projekt, das ausschliesslich auf Mäzenatentum aufbaut.
30 Eichenstämme
Im Sommer 2022 schnitt das Sägewerk in Vendlincourt die 30 aus dem Elsass angelieferten Eichenstämme ein. Nach rund zwölf Monaten Trocknungszeit und einer Segnung durch den örtlichen Domherr wurde das Holz nach Paris transportiert. Dort wurde es anschliessend für Dachkonstruktionen des Kirchenschiffs, der Turmspitze und über dem Chor der Kathedrale verwendet.