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Fach-Info

Die Ampeln stehen auf grün

Wenn Engel reisen: Solothurn empfing die Mitglieder von Küche Schweiz bei schönstem Wetter.  
Die Ausführungen von Yves Rossier stimmten nachdenklich und liessen wohl niemanden kalt.  
Geschäftsführer und Vorstand mit den wiedergewählten Marc Herzog (4.v.l) und Daniel Hofer (rechts). 
Starten in der Küchenbranche durch: Die erfolgreichen Absolventen des Küchenplaners 2022. 
Unter den Linden liess es sich nach der GV gut verweilen und Beziehungen pflegen.  

Die 24. Generalversammlung des Branchenverbandes Küche Schweiz fand am 4. Mai in Solothurn statt. 137 Mitglieder fanden sich bei fast sommerlichen Temperaturen im Garten des Sommerhauses de Vigier ein. Viele nutzten vorher das Angebot, die geschichtsträchtige Ambassadorenstadt auf einem Rundgang näher kennen zu lernen. 

 

Präsident Marc Herzog begrüsste die Anwesenden zum statutarischen Teil und wagte dabei einen Blick in die Zukunft. Dieser sieht er - trotz einer Abkühlung der Wachstumsprognosen 2023 - positiv entgegen: Die aktuelle Beruhigung bewege sich auf einem Allzeithoch, die langfristige Bevölkerungsentwicklung bis 2040 gehe von einem jährlichen Wachstum von 1% im Wohnungs- und Küchenbau aus.

Visibilität und Wachstum

2022 war ein gutes Jahr. Oder wie es Geschäftsführer Rainer Klein ausdrückte: «Die Zahlen stimmen». Das gilt für den soliden Jahresabschluss ebenso wie für das Mitglieder- und Beitragswachstum von jeweils 10%. Der Verband werde spürbar positiv wahrgenommen, was sich auch an den Teilnehmerzahlen der verschiedenen Veranstaltungen zeige.

 

Mit dem Budget 2023 wird die Millionengrenze erstmals überschritten. Bemerkenswert ist dabei die Steigerung der Einnahmen um 40%. Grund dafür sei das ausserordentliche Interesse der über 50 Aussteller und rund 1300 Besuchenden an den «Tagen der Küchen-Neuheiten» Anfang Februar in Safenwil. Mit dem «Swiss Kitchen Award» sowie der geplanten Website-Erneuerung stehen bis Ende Jahr weitere grosse Projekte an. 

«Das Zertifikat gibts nicht einfach am Kiosk»

Das Weiterbildungsmodul «Küchenplaner», das in Zusammenarbeit mit der HF Bürgenstock angeboten wird, hat nach zwei Jahren - schneller als geplant - die Gewinnschwelle erreicht. 40% der Teilnehmenden seien Quereinsteiger, die problemlos eine Stelle in der Küchenbranche gefunden hätten. Diesen Weg gehen auch die 15 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen des Küchenplaners 2022. Stolz durften sie ihr Zertifikat von Michael Gnos, Schulleiter der HF Bürgenstock, entgegennehmen. Für die Diplomarbeit werde jeweils viel Zeit und Aufwand investiert, erklärte Gnos.   

«Letzte Hürde vor dem Apéro»

Einen echten Kontrapunkt setzte Gastreferent Yves Rossier, ehemaliger Staatssekretär im EDA und ehemaliger Botschafter der Schweiz in Moskau (2017-2021). Scherzte er zu Beginn noch, er sei «die letzte Hürde vor dem Apéro», zog er mit seinem mehr als einstündigen, hochspannenden Referat wohl alle in seinen Bann. 

 

Er teilte seine persönliche Sicht der geopolitischen Lage in Europa mit Fokus auf den Ukraine-Russland-Konflikt und dessen Auswirkungen. Seine Meinung, seine historischen Einblicke und seine aktuellen Informationen weckten leider wenig Optimismus auf eine baldige Entspannung. Er sprach unter anderem von verpassten Chancen, der Gefährlichkeit einer gedemütigen Nation, von Neutralität und wann die Diplomatie an ihre Grenzen stösst. (mw)