Schleifen statt Pinseln

 

Für seine riesigen Bilder verwendet Antoine Guignard keine Farbe. Er bringt auch nicht etwas anderes auf, sondern er trägt ab. Mit seinen Maschinen schleift er Holz bestehender Fassaden sehr gezielt ab, so dass attraktive Sujets entstehen, meist mit Menschen. Besonders gut geeignet für die Bilder sind Flächen mit natürlich gealtertem Holz.

Zum Beginnen skizziert Antoine Guignard sein Motiv mit herkömmlichem Handschleifpapier. Anschliessend arbeitet er hauptsächlich mit Scheiben- und Dreiecksschleifern. Je mehr er an einer Stelle schleift, desto heller wird das Holz. Indem er den Druck variiert, verschieden schnell fährt und unterschiedliche Schleifmittel einsetzt, erzielt er feine Abstufungen.

Seit 2017 arbeitet Antoine Guignard mit der von ihm selbst entwickelten Schleiftechnik. Sie eignet sich für alle Holzarten, doch jede hat ihre Eigenheiten, weil auch Astlöcher und Holzmaserungen das Bild beeinflussen. Und alle Sujets sind individuell auf das jeweilige Objekt abgestimmt: Meist gilt es Türen, Fensterläden oder andere Gegebenheiten in das Werk zu integrieren.

Der Waadtländer Antoine Guignard arbeitet unter seinem Künstlernamen LPVD*A. Die Abkürzung steht für «Les pinceaux verts d'Antoine», was frei übersetzt «Antoines grüne Pinsel» bedeutet. Mittlerweile kann er von seiner Kunst leben, hat er doch schon weit über 100 Werke umgesetzt. Hauptsächlich in der Schweiz, aber auch in Frankreich, Marokko, Chile, Irland oder Schweden und sogar in Russland.