Im Zeichen des Gesamtarbeitsvertrages
VSSM-Zentralpräsident Thomas Iten sprach die etwas mehr als 130 Delegierten via Videostream an.
Im Zentrum der Delegiertenversammlung des VSSM (Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten) standen die Folgen des GAV-losen Zustandes. An der online durchgeführten Veranstaltung ging es etwa um Geld für die Aus- und Weiterbildung, da Mittel der Zentralen Paritätischen Kommission (ZPK) ausbleiben.
Die Delegierten stimmten einer Beitragserhöhung um 0,125% für die Militär- und Ausbildungsentschädigungskasse (MAEK) zu. Grünes Licht gab es auch für einen Sonderbeitrag von 0,07% der Suva-pflichtigen Lohnsumme der Mitgliedsbetriebe. Diese Gelder werden für Produkte, Dienstleistungen und weitere Massnahmen eingesetzt, die den VSSM-Mitgliedern zu Gute kommen.
Richtlinie als dringliche Empfehlung
Als dringliche Empfehlung an die Mitgliedsbetriebe verabschiedete die VSSM-DV eine «Richtlinie zu den Arbeitsverhältnissen». Sie soll gewährleisten, dass während dem GAV-losen Zustand angestellte Mitarbeitende gleichbehandelt werden. Inhaltlich orientiert sich die Richtlinie am neuen GAV, zu dem der VSSM im November 2020 Ja gesagt hatte, den die Gewerkschaften aber wegen des Neins zum Vorruhestandsmodell nicht haben wollten.
Zurück an den Verhandlungstisch
Die VSSM-Sektion Luzern stellte den Antrag, dass eine Delegation möglichst rasch wieder verhandeln solle, zumindest über den «GAV Weiterbildung und Gesundheitsschutz». Dies in der Hoffnung, dass die zuvor beschlossene Zwischenfinanzierung der Bildungsbeiträge möglichst rasch wieder beendet werden könne und auch Nichtmitglieder sich wieder an der Finanzierung von Aus- und Weiterbildungsbeiträgen beteiligen müssen.
Die Delegierten stellten sich mit grossem Mehr hinter diesen Antrag. Zentralpräsident Thomas Iten freute sich über den klaren Auftrag. Allerdings gab er zu bedenken, dass der «GAV Weiterbildung und Gesundheitsschutz» vom SECO nur bewilligt werde, wenn über den arbeitsrechtlichen Teil des GAV zumindest wieder verhandelt werde. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Verhandlungen demnächst wieder in Gang kämen, das sei auch im Interesse der Gewerkschaften Unia und Syna. (VSSM)