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Fach-Info

Heizen mit Holz: gut oder schlecht?

Verantwortlich für die Klimaerwärmung ist die zu hohe CO2-Konzentration. Bäume können sie verringern: Sie entziehen über ihre Blätter der Atmosphäre CO2 und speichern es im Holz. Solange dieses nicht verbrannt wird oder verrottet, bleibt das unerwünschte Gas dort gebunden. Verbautes Holz kann so über mehrere hundert Jahre als CO2-Speicher dienen.

Förderungswürdig?

Als Baustoff eingesetztes Holz hilft also dem Klima. Noch besser wird sein Effekt, wenn es CO2-intensive Baumaterialien wie Beton oder Stahl ersetzt. Das ist unbestritten. Viele Diskussionen gab es aber in letzter Zeit über Holz als Energieträger. Die Europäische Union (EU) stritt monatelang darüber, ob Holz weiterhin als erneuerbare Energie gelten soll und von der öffentlichen Hand dementsprechend gefördert wird.

Heizen mit Stammholz?

Im Rahmen der Energiewende subventionierte die EU grosse Holzenergie-Werke. Dort mit Sägereirestholz Wärme zu erzeugen oder mit Ästen, die sonst verrotten würden, ist sinnvoll. Wandert jedoch Stammholz direkt aus dem Wald in grosse Heizkraftwerke, reduziert das die CO2-Speicherwirkung des Waldes. Die Energiewende nützt in diesem Fall dem Klima nicht, sondern schadet ihm. Und es gibt nebenbei eine Verknappung beim Bau- und Möbelholz.

Verlust durch Energieholz

Um solche Fehlentwicklungen einzudämmen, wird die EU in Zukunft das Verbrennen nicht mehr finanziell fördern, und das Holz muss aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen. Denn zwischen 2002 und 2020 büsste die EU 25% ihrer jährlichen Kohlenstoffsenkung ein, was grösstenteils auf die Nutzung der Wälder zur Energiegewinnung zurückzuführen ist. Die europäische Klimapolitik sieht vor, die CO2-Senke des Waldes zum Ausgleich nicht vermeidbarer Emissionen zu nutzen.

Und in der Schweiz?

Dank dem sehr strengen Forstgesetz kann man in der Schweiz von einem funktionierenden Kreislauf sprechen: Es wird nicht mehr Holz verbrannt, als in den letzten 100 Jahren wuchs und es wird wohl auch in den kommenden 100 Jahren gleich viel nachwachsen. Doch um beliebig viele Heizungen zu betreiben, gibt es nicht genug Energieholz. Sinnvoll wäre, es dort einzusetzen, wo keine bezahlbaren nicht-fossile Varianten zur Verfügung stehen. (hw)