Ein Bubentraum gewinnt
Skiprofis unter sich: Bernhard Russi (m) mit Dano Waldburger (l) und Andreas Dobler von Timbaer
Das Verleimen der verschiedenen Schichten ist noch zum grossen Teil Handarbeit.
Damit die Qualität stimmt ist Präzision gefragt.
Jeder Ski entsteht in aufwändiger Handarbeit.
Der mit 40’000 Franken dotierte «Prix Montagne» geht an die Appenzeller Skimanufaktur Timbaer von Andreas Dobler und Dano Waldburger. Beides gelernte Schreiner. Mit ihrem handgefertigten Ski, der sich mit wenig Kraftaufwand sportlich fahren lässt, haben sie sich gegen 59 andere Projekte durchgesetzt.
Dran bleiben zahlt sich aus
«Wir haben in den letzten Jahren unglaublich viel Energie investiert, um uns den Traum vom eigenen Ski zu verwirklichen», sagte Waldburger anlässlich der Preisverleihung in Bern. Die Freude über die Anerkennung sei bei beiden entsprechend gross. Auch Jury-Präsident und Ex-Skirennfahrer Bernhard Russi zeigte sich vom Timbaer-Ski begeistert. Er könne es kaum abwarten, selber eines der Modelle zu testen.
Von der Abschlussarbeit zum Qualitäts-Ski
Als Abschlussarbeit seiner Schreinerlehre baute sich Dobler einen Ski nach eigenen Vorstellungen. Seinen Geschäftspartner lernte er in der Berufsschule kennen. Sie teilten nicht nur die Leidenschaft fürs Skifahren, sondern auch den Wunsch sich selbständig zu machen. Direkt nach dem Lehrabschluss investierten sie ihr Erspartes in die Entwicklung weiterer Prototypen und den Bau einer eigenen Skipresse.
Heute stellen sie jährlich rund 100 Paar Skis her. Die handgemachten Modelle mit patentiertem Bambuskern kosten rund 1900 Franken. Ziel ist es, dereinst 500 bis 800 Paar pro Jahr zu verkaufen.
Daneben entwickeln und bauen sie aber auch Skis für andere Marken und sie produzieren für Appenzeller Möbelschreiner im oberen Preissegment. Durch die zusätzlichen Aufträge konnten sie sich nach dem Umzug in eine grössere Werkstatt eine neue CNC-Maschine anschaffen.
Holz gewinnt doppelt
Der «Prix Montagne» zeichnete 2021 zum elften Mal in Folge Projekte und Unternehmen aus, die auf modellhafte Weise zur wirtschaftlichen Diversifikation im Berggebiet beitragen. Verliehen wird der Preis von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und der Schweizer Berghilfe.
Zusätzlich wurde ein Publikumspreis im Wert von 20’000 Franken vergeben. Dieser ging an den Baumwipfelpfad Neckertal. (mw)