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Fach-Info

Brandgefährlich?

Wer in einem Holzbetrieb arbeitet, gilt in seinem Umfeld oft als Experte für die ganze Branche. Entsprechend wird man mit Fragen zu den Vor- und Nachteilen des Bauens mit Holz konfrontiert. Dabei geht es immer wieder um Vorurteile. Doch was stimmt wirklich?

Behauptung 1: Bauen mit Holz ist brandgefährlich

Die Schweiz hat im weltweiten Vergleich einen der höchsten Sicherheitsstandards bezüglich Brandschutz. Und es gelten für Massiv- und Holzbauten die gleichen Rahmenbedingungen. Konstruktionsholz bildet im Brandfall eine schützende Kohleschicht und hält dadurch statisch sogar länger als andere Materialien. Dazu kommt: Die Brandgefahr in Gebäuden geht meist von der Innenausstattung wie Möblierung oder Vorhänge aus.

Behauptung 2: Gebäude aus Holz wirken immer rustikal

Oft werden Holzhäuser mit dem Chalet-Baustil gleichgesetzt. Aber längst hat Holz auch Eingang in der modernen Architektur gefunden. Vielen Holzhäusern sieht man ihre Bauweise gar nicht an. Die Fassaden können zum Beispiel verkleidet oder verputzt sein. Verbreitet sind auch Kombinationen von Holz mit anderen Baustoffen, etwa mit Beton oder Backstein.

Behauptung 3: In einem Holzhaus hört man alles

Auch beim Schallschutz gelten für alle Bauweisen die gleichen Anforderungen. Geregelt sind die Luftschalldämmung gegenüber Innen- und Aussengeräuschen, die Trittschall- und Körperschalldämmung sowie die Raumakustik. Durch Entkoppelung und mehrschichtigen Aufbau von Decken und Wänden erfüllt der aktuelle Holzbau die Vorschriften. Bei alten, nicht sanierten Holzhäusern können aber Schallprobleme auftreten.

Behauptung 4: Holzhäuser sind besonders anfällig für Schäden

Das älteste Haus der Schweiz stammt von 1287 und wurde aus Holz gebaut. Holzhäuser können also sehr alt werden. Bedingung ist eine korrekte Konstruktion – wie bei allen anderen Bauweisen auch. Da heute fast ausschliesslich technisch getrocknetes Holz verwendet wird, besteht kaum Gefahr durch pflanzliche und tierische Schädlinge.

Behauptung 5: Viele Bäume zu fällen, ist nicht nachhaltig

Bauen mit Holz gilt als aktiver Klimaschutz, weil Kohlenstoff langfristig gebunden wird. Ausserdem ersetzt Holz mineralische Baustoffe wie Beton, bei dessen Herstellung viele Treibhausgase freigesetzt werden. Das Material lässt sich zudem bei entsprechender Verarbeitung gut recyceln. Wichtig ist, dass den Wäldern nicht mehr Holz entnommen wird, als nachwächst und keine weiten Transportwege anfallen. (hw)